Urs Allemann, geboren am 1. 4. 1948 in Schlieren bei Zürich als Sohn des Journalisten und Publizisten Fritz René Allemann („Die Tat“, „Der Monat“), aufgewachsen in Bonn und Berlin; Abitur 1967 in Berlin-Steglitz. Studium der Anglistik und Germanistik in Marburg, nach Ablehnung des in Aussicht genommenen Dissertationsthemas durch Hans Mayer Studium der Soziologie und Sozialpsychologie an der TU Hannover, Abschluss bei Peter Brückner und Oskar Negt. 1976/77 ein Semester Dozent an der Pädagogischen Hochschule Lüneburg, 1977/78 Redakteur bei „Theater heute“. 1982–1985 Manuskriptbearbeiter im medizinischen Fachverlag S.Karger in Basel, 1986–2004 Feuilletonredakteur der „Basler Zeitung“, danach freier Autor und Poesieperformer. Allemann war Mitglied des Verbandes der Autorinnen und Autoren der Schweiz, er lebte ab 2013 in Goslar, wo er am 24.11.2024 starb.
* 1. April 1948
† 24. November 2024
von Maurach, Martin
Essay
Urs Allemanns erste Schreibversuche fallen in eine Zeit, in der er am eigenen Leib Sprachunterschiede als Machtunterschiede erfahren musste. Noch vor der Einschulung aus der Schweiz nach Deutschland gekommen, wurde er von Gleichaltrigen wegen seines Schweizerdeutsch attackiert. Seitdem hat Allemann es ganz abgelegt und die Sprache der ‚Mächtigeren‘ nahezu akzentfrei übernommen. Die Erfahrung der von Sprache ausgelösten und in Sprache zurückübersetzbaren Gewalt prägt bis heute sein Werk, in dem sich eine kompromisslose, ...